Dies ist ein Buch mit den Aufzeichnungen eines jungen lettischen Mannes, der zum Dienst in die sog. Lettische Legion einberufen wird und sich dann nach gut einem Jahr in Deutschland wiederfindet – jetzt im Buchhandel und in Internetshops erhältlich.
Die Schilderung ist ein Beispiel dafür, warum viele Letten ihre Heimat verlassen haben. Die lettische Originalausgabe trägt den Titel “Nenoslēgtais loks” und ist zwischenzeitlich ausverkauft. Übersetzer und Herausgeber ist Dr. Andris Zemītis, Sohn des Autors und langjähriger Vorsitzender des Lettischen Vereins in Hamburg. Ein Lesestoff für sowohl unsere deutschen Freunde als auch an lettischer Emigrationsgeschichte interessierte.
Lettland 1943 unter deutscher Herrschaft. Der Medizinstudent Jānis Zemītis wird zum Kriegsdienst für das Deutsche Reich eingezogen, zur Lettischen SS-"Freiwilligen"-Legion, einem Teil der Waffen-SS. Es folgen die militärische Ausbildung in Lettland und dann im harten Winter 1943/1944 der Dienst in Russland. Jānis schafft es, im Sanitätsdienst eingesetzt zu werden, stets hinter der Front, wo er sich als Sanitäter um Verwundete und als Nachlassunterführer um gefallene Kameraden kümmern muss.
Kaum ist Jānis in Russland angekommen, da beginnt schon der Rückzug der deutschen Truppen und führt ihn vorübergehend zurück nach Lettland, dann weiter nach Deutschland. Der Rückzug erweist sich zunehmend als regelrechte Flucht vor dem Feind. Es gilt, um jeden Preis nicht in russische Gefangenschaft zu geraten und die westlichen alliierten Streitkräfte zu erreichen, was auch Anfang Mai 1945 gelingt.
Als Kriegsgefangener der Briten wird Jānis zunächst ins ehemalige KZ Hamburg-Neuengamme, dann nach Oldenburg in Holstein und schließlich in ein großes Kriegsgefangenenlager in Zedelgem in Belgien gebracht. Dies ist in vielerlei Hinsicht eine äußerst entbehrungsreiche Zeit.
1946 wird Jānis offiziell zur Displaced Person (DP) und lebt in DP-Lagern in der Britischen Zone Deutschlands. Das Leben in diesen Lagern erweist sich gar nicht als öde, sondern für einen jungen Menschen als durchaus vielseitig und ereignisreich.
Die Aufzeichnungen enthalten sehr viele Details, Personen werden namentlich benannt, der Verpflegung kommt besondere Beachtung zu. Es sind persönliche Eindrücke eines jungen Mannes, der Arzt werden will (und letztlich auch wird). Der Autor hat seine Erlebnisse relativ kurz nach den Ereignissen niedergeschrieben, als die Erinnerung noch frisch war.
Die nahezu tagebuchartigen Schilderungen werden durch eine fundierte Abhandlung von dem Historiker Dr. hist. Kārlis Kangeris über die sog. Lettische SS-Freiwilligen-Legion ergänzt.
330 Seiten, mehrere Abbildungen, EUR 14, ISBN 978-3-752-67347-0, zu bestellen in allen Buchläden und im Internet, z.B. hier.: https://www.bod.de/buchshop/hinter-der-front-janis-zemitis-9783752673470